Connie erinnert sich im Jahr 2000:
"In der Bernhard-Göring-Straße sind wir dann ins Gerichtsgebäude geführt worden. Da sah ich dann noch kurz alle unsere Freunde am Eingang stehen. Sie hielten, als sie uns sahen, symbolisch die Faust hoch, und ich habe mich total gefreut. Rufen konnten sie ja nicht, denn dafür waren sie sofort abgegangen. Es war schon ziemlich gefährlich wegen uns dort zusammenzukommen.
Natürlich haben sie den kleinsten Saal genommen. Meine besten Freunde standen draußen. Rotz regte sich auf, warum er in Arbeitsklamotten nicht ins Gericht dürfte, als Arbeiter im Arbeiter- und Bauernstaat. Mein Vater war extra in einer zerrissenen Jeans da und einer alten Kutte und hat, als er reinkam, auch die Faust zu mir gemacht. Das hat mir viel bedeutet.
Sie haben die Urteilsverkündung so schnell runtergesprochen, dass ich gar nicht richtig verstand, was da nun eigentlich gesagt wurde. Fleischer bekam zehn Monate, Ratte sieben, Krützner acht Monate und ich neun. Gleich darauf zerrte man uns schon wieder weg. Mein Vater schrie noch irgendwas, wir sind schon wieder in Handschellen die Gänge des Gerichtsgebäudes langgerannt, Gang für Gang, bis auf den Hof. […] Man hat uns [...] hektisch über den Hinterausgang raus geschleust, weil vor dem Eingang unsere Freunde warteten.
Da haben sie vor uns Schiss gehabt, und das war ein sehr gutes Gefühl."
Hinweis: Die Urteilsverkündung fand am 18. November 1983 im damaligen Leipziger Kreisgericht Süd statt. Auf Veranlassung der Richterin durften nur vier Freunde aus dem Punk-Umfeld in den Gerichtssaal. Mit den Beamten des Strafvollzuges war festgelegt worden, dass die angeklagten Jugendlichen über den Hof abtransportiert werden sollten. Lies im folgenden Quellenauszug warum.